13. AUGUST 2019 - OUT OF GAS

Morgens, nach einem schönen Frühstück, direkt am Canyon haben wir uns auf den Weg zu einem Punkt nördlich des Canyons gemacht. Da sich der Canyon allerdings ein ganzes Ende zieht und wir südlich der Schlucht geschlafen haben, hatten wir eine ganz schöne Wegstrecke vor uns. Der geplante Weg führte uns zum Einkaufen nach Page. Unterwegs dorthin wurde ich durch unseren Reiseführer auf die Antelope Canyons aufmerksam, die allerdings in die andere Richtung von Page führten. Da wir noch etwas Zeit in unserem Urlaub übrighaben, haben wir kurzerhand entschieden doch noch eine andere weitere Strecke hinzuzufügen. Durch das Navajo Indian Reserve wollten wir dann noch das Monument Valley besichtigen. Vorher haben wir noch einen Stopp beim Horseshoe gemacht.

Der erste Stopp auf der verlängerten Tour sollte dann bei diese tollen tiefen engen Wanderschluchten, den Antelope Canyons, sein. Was wir leider nicht wussten: ohne vorherige Reservation und ohne Bargeld kann man eine Tour am gleichen Tag vergessen. Und ohne Tour waren diese Schluchten gesperrt. Also sind wir, dann ohne Wanderung, tiefer ins Indianer Reservat gefahren. Die Strecke und vor allem die weiten Flächen mit den vereinzelt aufragenden Monumenten war sehr beeindruckend. Geplant war dann eine Übernachtung in Bullfrog, weil von dort eine Fähre unseren Umweg etwas abkürzen sollte. Das Reservat schlängelt sich zwischen mehrere Schluchten und dem Stausee Powell. Um diesen zu überqueren kann man die Fähre in Bullfrog nehmen oder man muss 200 Kilometer extra fahren, um über eine Brücke zu gelangen.

Der direkte Weg nach Bullfrog führte uns dann einfach steil eine Canyonwand hinauf. Über diese vielen Serpentinen haben wir uns 30 Minuten mit unserem Wohnmobil hochgeschlängelt. Von oben hatten wir einen grandiosen Blick. Leider hat unserer Tankfüllung dieser Aufstieg gar nicht gefallen. Einige Meilen (ca. 20) von den Serpentinen entfernt, sagte unser Auto, dass wir nur noch 22 Meilen fahren können. Mitten im Nirgendwo und absolut einsam mussten wir uns nun entscheiden, ob wir versuchen auf dem Weg nach Bullfrog eine Tanke zu finden, oder ob wir umdrehen und zurückfahren. Bullfrog war noch ca. 60 Meilen entfernt. Die Suche im Navi nach der dichtesten Tankstelle ergab, dass ca. 21 Meilen zurück, in der Nähe des Örtchens Mexican Hat, eine Shell sein soll. Leider hatten wir dort oben keinerlei Empfang, um mit Hilfe von Google genauer zu recherchieren. Also haben wir uns für den Rückweg entschieden, mit einer Meile Puffer sollten wir ja auskommen. 

Auf dem Hinweg fuhren wir außerdem vor einigen Meilen an einem anderen Camper vorbei, sodass wir zumindest jemanden in der Nähe hatten, den wir bitten könnten uns zur Tanke zu fahren. Es stellte sich heraus, dass es eine deutsche Familie war, deren Tank auch nur noch viertel voll war. Ihr Wohnmobil war allerdings noch um einiges größer und der Verbrauch etwa doppelt so hoch. Sie kamen aus Bullfrog und erzählten uns, dass in die Richtung weit und breit keine Tankstelle kommt. Außerdem ist die Fähre außer Betrieb.

Gemeinsam machten wir uns nun auf den Weg zurück zu den Serpentinen. Die angezeigten Entfernungen zur nächsten Tankstelle konnten allerdings nur Luftlinie sein. Einige Kilometer vor den Serpentinen sank unsere Reichweitenanzeige bereits auf 0 Meilen. Wir haben jede Abfahrt, auch des kleinsten Hügels, genutzt, um im Leerlauf weitere Kilometer zu schaffen. Auch die Serpentinen und die danach noch folgenden 10 Meilen haben wir ohne neues Benzin geschafft. Leider stellte sich die Tankstelle als Flop heraus. Weit und breit war nichts zu sehen. Immer noch mit einer Reichweite von 0 Meilen sind wir dann nochmal umgedreht, um bis nach Mexican Hat zu kommen. Dank der Durchfahrt am Nachmittag wussten wir zumindest, dass es dort ein Motel und Restaurants gibt, also zurück in die Zivilisation. 

Dort erwartete uns dann bereits am Ortseingang eine Tankstelle. Wir sind bis dort tatsächlich mit eigener Kraft gekommen. Entgegen unserer Anzeige hatten wir noch ca. 50 Meilen mit einer Reichweite von 22 Meilen geschafft.

An der Tankstelle mussten wir uns dann überlegen, wie nun unser weiterer Plan ist. Bullfrog als Ziel konnten wir uns sparen. Da wir dadurch dann weitere 200 Kilometer vor uns hatten, sind wir noch eine Weile weitergefahren. Dieses Mal nicht wieder die Serpentinen hoch, sondern ein Stück weiter außen herum. Im Dunkeln wäre das ganz schön heikel geworden. Ein kleines Stück, hinter unserem Wendepunkt, vor der Abfahrt nach Bullfrog haben wir uns dann einen ganz einsamen Stellplatz im Wald gesucht. Gegen 23:00 Uhr haben wir dann doch noch entspannt die Augen geschlossen.

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